
Nach mehreren Anläufen konnte ich auf der Langdistanz endlich ein ordentliches Rennen auf die Beine stellen. Heraus gekommen ist eine neue persönliche Bestzeit auf der Langdistanz mit 8:30h bei einem Rennen, das nicht für schnelle Zeiten bekannt ist. Und obwohl Jan van Berkel mit 8:09h einen neuen Streckenrekord aufstellte, war doch mein Abstand zur Spitze noch nie so gering. Aber von Anfang an:
Aufgrund der hohen Temperaturen war von Anfang an klar, dass das Schwimmen ohne Neoprenanzug stattfinden würde. Leider hatte ich nicht die richtigen Beine erwischt oder einfach nicht die richtige Geschwindigkeit. Bald war mir klar, dass ich in der zweiten Gruppe gefangen war. So verlor ich schon in der Auftaktdisziplin 4:30 Minuten auf die Spitze.

Auf den flachen 30 Startkilometern der Radrunde schrumpfte unsere Gruppe zusammen, so dass wir nach dem ersten Anstieg nur noch zu viert unterwegs waren. Die Beine waren gut und ich konnte einiges zum Tempo in der Gruppe beitragen. Kurz vor Ende der erste Runde kam es dann zu einer etwas unglücklichen Situation. Auf der Abfahrt vom bekannten Heartbreak Hill war Aerolenker-Verbot. Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt hinter dem 9-fachen Sieger Ronnie Schildknecht auf der zweiten Position in der Gruppe. Als dieser auf einer längeren Geraden in den Auflieger ging, tat ich es ihm gleich, in der Annahme das Ende der Verbotszone übersehen zu haben.
Ein paar Hundert Meter später erkannte ich, dass die Zone noch nicht vorüber war und prompt kam das Kampfrichtermotorrad und zeigte mir die gelbe Karte – eine Minute Zeitstrafe. Auch wenn ich wusste, dass eine Minute auf dieser Strecke nicht viel war, der „Schaden“ den es im Kopf anrichtete war mit Sicherheit höher. Hinzu kam ein Phänomen, dass ich schon mehrfach im Wettkampf live beobachten konnte: Für große Namen, gibt es äußerst selten Strafen. So kam es, dass jeder in der Gruppe das Gleiche tat, aber nur drei Fahrer eine Strafe absitzen mussten. Ich möchte mich nicht für meine Strafe rechtfertigen, ich bin natürlich trotzdem selbst schuld und die Karte war auch völlig zurecht. Bis zum 2. Wechsel konnte ich zwar noch ein paar Plätze gut machen, aber der Abstand zur Spitze wuchs.

Nach dem Wechsel in die Laufschuhe fühlte ich mich ziemlich gut und die erste der vier Runden flog förmlich an mir vorbei. Im weiteren Rennverlauf wurde es dann heißer und heißer. Ich hatte besonders in den letzten beiden Runden Schwierigkeiten nicht zu überhitzen. Am Ende wurde es noch einmal richtig hart und ich verlor auf den letzten Kilometern noch einen Platz. So musste ich mich mit einem 9. Platz zufriedengeben, allerdings mit einer Zeit, die in den letzten Jahren mehrmals fürs Podium und immer in die Top 5 gereicht hätte. In jedem Fall hat es mir gezeigt, dass ich in diesem Jahr einiges richtig gemacht habe und einen deutlichen Schritt nach vorn machen konnte.
Ich wurde häufiger gefragt, warum schon so lange nichts mehr von mir auf meiner Homepage zu lesen war: Ich musste feststellen, dass das umfangreiche Langdistanztraining, reguläre Arbeit und Familie mit nunmehr 2 Kindern ziemlich viel Zeit in Anspruch nimmt. Diejenigen unter euch, mit denen ich auf Facebook oder Instagram verbunden bin, haben auch regelmäßig ein paar Worte von mir gelesen. Ich werde versuchen, das auch auf die Homepage zu übertragen.
Ein paar Worte noch zu meinem bisherigen sportlichen Jahr: Beim Ironman 70.3 Kraichgau konnte ich lange vorne mitmischen, musste mich am Ende aber mit Platz 7 in einem sehr starken Feld mit mehreren Siegern des Ironman Hawaii abfinden. Beim Ironman 70.3 Pays d’Aix erwischte ich auf dem Rad einen rabenschwarzen Tag und blieb weit unter meinen Möglichkeiten. Zwischendurch bin ich für das Leo Express Logistik Team TSV Calw einige Male in der Baden-Württemberg Liga an den Start gegangen. Mit einem 2. Platz und weiteren Top Ten Platzierungen konnte ich einen großen Beitrag zum sicheren Klassenerhalt leisten. In einer Woche steht noch das Liga-Finale in Karlsdorf-Neuthard im Rahmen des Summertime Triathlon an.
Ich freue mich an dieser Stelle noch mitteilen zu dürfen, dass ich mit Leo Express Logistik Anfang des Jahres einen neuen Hauptsponsor gewinnen konnte, vielen Dank für die Unterstützung! Ein großer Dank geht auch an meine weiteren Sponsoren für die Unterstützung: Sailfish, Cervelo, Sziols und die Kölner Kanzlei. Ebenso an meinen Trainer Wolfram Bott, der mich in den letzten Jahren Stück für Stück weiter gebracht hat. Der größte Dank geht aber an meine Familie, die es von allen Seiten unterstützt, dass ich diesen Sport überhaupt so ausführen kann!
Mein nächster großer Wettkampf wird die Challenge Walchsee am 2.9. sein, ich werde spätestens nach dem Rennen wieder von mir hören lassen!